Im Tourismusbüro hat uns die Frau drei verschiedene Wanderungen vorgeschlagen. Der Berg "The Chief" hat drei Spitzen, die unterschiedlich hoch sind. Die erste ist in etwa 600 m, die zweite in 650 m und die dritte in 700 m Höhe. Da Reinhard ja eingentlich noch immer krank ist, haben wir uns für die Niedrigste entschieden. Dennoch wurde der Aufstieg als "Herausfordend" und "kein Spaziergang" beschrieben und ich hatte ein bisschen Schiss, ob ich uns den Aufstieg direkt am Anfang, krank und untrainiert zutraue.

Die ersten 30 min auf den Berg waren wirklich hart! So gut wie nur stufenweise ging es nach oben, mal über Treppen mit sehr hohen Stufen, mal über ebenfalls sehr hohe Steinstufen. Ich kam schon sehr ins Schwitzen und musste viele Pausen einlegen. Als dann aber die Abzweigung kam, waren wir beide langsam drin im Wandern und haben uns dann doch für die zweite Spitze, den Second Peak, entschieden.

Um mich abzulenken und auf etwas zu fokussieren, habe ich begonnen, Stufen zu zählen. Noch 200 Höhenmeter lagen vor uns und bei der Annahme, dass drei Stufen einen Höhenmeter ergeben, mussten wir also noch 600 Stufen steigen. Nach 300 Stufen ging es nicht mehr weiter, beziehungsweise nur noch nach unten. Wir hatten eine Abzweigung übersehen. Ab dort ging es nämlich keinen normalen Weg mehr nach oben, sondern man musste sich an Ketten hochziehen oder festhalten, da die Wege sehr schmal wurden. Aber hier hat es dann richtig Spaß gemacht. Es war nicht mehr nur anstrengend, sondern ein kleines Abenteuer!

Die Aussicht vom Second Peak war wunderschön! Man konnte den Meeresarm Howe Sound sehen, die beiden anderen Spitzen, Kletterer und sehr viel Wald.

Der Abstieg war zwar nicht mehr so antrengend, aber hat in den Knieen weh getan. So waren wir froh, als wir zurück waren.